Das absehbare Ende von Verbrennungsmotoren wird zu mehr Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen führen.

Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat in einem Urteil Fahrverbote für Dieselfahrzeuge ab 2018 bestätigt. In der Begründung heißt es unter anderem: "... Das Verkehrsverbot verstößt nicht gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, weil der Gesundheitsschutz höher zu gewichten ist als das Recht auf Eigentum und die allgemeine Handlungsfreiheit der vom Verbot betroffenen Kraftfahrzeugeigentümer ...".

In mehreren deutschen Bundesländern laufen weitere Verfahren, Experten erwarten ähnliche Urteile.

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Das Ende von Autos mit Verbrennungsmotoren kommt schneller als bisher gedacht

In Österreich fließen knapp 80 Prozent des Erdöls in den Verkehr. Grafik: Statistik VCÖ. Quelle: Statistik Austria
In Österreich fließen knapp 80 Prozent des Erdöls in den Verkehr. Grafik: Statistik VCÖ. Quelle: Statistik Austria

Nach der Spiegel-Online-Meldung "Diesel-Affäre: 38.000 Todesfälle durch erhöhten Stickoxid-Ausstoß" vom Mai 2017 und den seither beinahe täglichen weiteren Enthüllungen war klar, die Politik würde nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, der Druck aus der Bevölkerung, von Medizinern und Verbraucherschützern wurde so groß, dass nun konkrete Schritte folgen: Am kommenden Dienstag gibt es in Berlin den sogenannten "Dieselgipfel" der deutschen Bundesregierung mit der Autoindustrie.

Das Gesundheitsproblem mit Dieselabgasen ist in Österreich sogar noch größer als in Deutschland, denn bei uns ist der Anteil von Dieselfahrzeugen deutlich höher: 55 Prozent der in Österreich zwischen 2010 und 2014 neu zugelassenen Pkw fahren mit Diesel. In Deutschland beträgt der vergleichbare Dieselanteil 46 Prozent, in Dänemark 39 Prozent und in den Niederlanden nur 25 Prozent.

Kunden, Industrie und mehrere Länder reagieren

Der Vorstandschef von Shell, Ben van Beurden, lobt das Verbot von Verbrennungsmotoren. Volvo kündigte an, ab 2019 werde jedes neue Automodell einen Elektromotor haben. Norwegen wird ab 2025 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zulassen. Großbritannien und Frankreich haben bekanntgegeben, ab 2040 den Verkauf von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren nicht mehr zu erlauben.

Die Verkaufszahlen von Dieselfahrzeugen brechen ein, der Wiederverkaufswert dieser PKWs fällt ebenfalls - umso stärker, je näher das absehbare Ende der Verbrennungsmotoren kommt.

Sind Elektroautos eine Alternative?

Ein klares Ja! Die Zulassungszahlen für Elektroautos waren im ersten Halbjahr 2017 bereits annähernd so hoch wie im gesamten Vorjahr, die Förderungen des Bundes und einiger Bundesländer kurbeln den Absatz der E-Autos weiter an. Dazu kommen die neuen immer leistungsfähigeren und besser ausgestatteten Modelle der Autoindustrie. Zum Beispiel wurde in München soeben der Sono Sion präsentiert: Ein Modell mit sehr innovativen Features und einem Kaufpreis von 16.000 Euro; damit bewegt er sich in einer Größenordnung, die ihn für ein größeres Käuferpublikum interessant macht.

Woher der Strom für E-Autos kommt

Die Öko-Bilanz von Elektroautos hängt von der Stromherkunft ab. Bild: (c) VCÖ Umweltbundesamt UBA, E-Control
Die Ökobilanz von Elektroautos hängt von der Stromherkunft ab. Grafik: VCÖ. Quelle: Umweltbundesamt UBA

Elektroautos sind dann umweltfreundlicher, wenn der Strom aus erneuerbaren Energieträgern kommt. Aus diesem Grund sind auch die Ankaufförderungen des Bundes und der Bundesländer an Erneuerbare Energien gekoppelt: Für die Auszahlung der Förderungen muss eine entsprechende Bestätigung des Energieversorgers vorgelegt oder der Besitz einer eigenen Photovoltaik-Anlage nachgewiesen werden.

Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien in Österreich könnte die zu erwartenden Zunahme der Elektrofahrzeuge durchaus bewältigen, wenn nicht noch etwas dazukäme: Studien sagen, dass in Zukunft auch die Industrie für die Erzeugung von Prozesswärme oder -kälte zunehmend Strom verwenden wird. Außerdem ist absehbar, dass auch für die Raumheizung und -kühlung sowie Warmwasserbereitung öfter Strom zum Einsatz kommen wird.

Was können und sollten SIE jetzt tun?

Mit diesen Zukunftsaussichten wird die Richtung klar: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss stärker vorangetrieben werden. Und damit kommen SIE ins Spiel. Wenn Sie ein Dach, einen Balkon oder eine Gartenfläche für das Anbringen von Photovoltaik-Modulen haben, sollten Sie mit einer eigenen Photovoltaikanlage selbst Strom erzeugen.

Kombinieren Sie Ihre PV-Anlage mit einem Batteriespeicher - hier finden Sie eine Beschreibung der Funktionsweise - können Sie die gewonnene Energie vernünftiger nutzen als sie einfach nur ins Netz einzuspeisen: Mit einem eigenen Energiespeicher können Sie den Sonnenstrom selbst dann nutzen, wenn keine Sonne scheint, und beispielsweise auch eine Ladestation für ein Elektroauto speisen. So rechnet sich die Solaranlage für Sie noch schneller (hier finden Sie einen Ersparnisrechner) und Sie werden vom Stromnetz unabhängiger. Obendrein bekommen Sie auch noch Förderungen für die Errichtung der Anlage.

Mit dem kürzlich im Parlament beschlossenen Ökostromgesetz können übrigens bald auch auf den Dächern von Mehrfamilienhäusern PV-Anlagen installiert und der damit erzeugte Strom an die MieterInnen im Haus geliefert werden. Bisher war das aus rechtlichen Gründen praktisch nicht möglich.

Der einfachste Weg zu Ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage

So nutzen Sie Sonnenenergie einfachsten: Photovoltaik-Anlage & Energiespeicher. Mit Energieberatung und mit einer Förderung vom Klima- und Energiefonds.
So nutzen Sie Sonnenenergie einfachsten: Photovoltaik-Anlage & Energiespeicher. Mit Energieberatung und mit einer Förderung vom Klima- und Energiefonds: Die heurige Förderaktion läuft noch bis Ende November.

Photovoltaikanlagen haben eine Lebensdauer und Garantiezeit von mehr als zwanzig Jahren. Daher sollten Sie die Planung und Errichtung von Fachleuten durchführen lassen, die Sie mindestens für diesen Zeitraum ansprechen können.

Eine gute Adresse dafür sind die Landesenergieversorger (EVUs): Viele bieten Photovoltaik-Komplettpakete an, von der technischen und Förder-Beratung über Wirtschaftlichkeitsberechnung, Planung und Errichtung bis hin zur Garantie. Da sie meist im Eigentum der Bundesländer stehen, sind sie auch den Energie- und Nachhaltigkeitszielen dieser Bundesländer verpflichtet, eine zusätzliche Sicherheit für Sie.

Zusätzliche finden Sie bei diesen Anbietern meist auch noch Angebote für das Laden von Elektroautos und E-Bikes, so können Sie die aus Sonnenkraft gewonnene Energie vernünftiger nutzen, um beinahe kostenlos mobil zu sein.

Hier finden Sie ein gutes Beispiel für ein solches Komplettpaket im Bundesland Niederösterreich, das bei Erneuerbaren Energien ein Vorzeige-Bundesland ist.  Ausgeführt werden die Arbeiten oft von regionalen Gewerbebetrieben, die mit den EVUs zusammenarbeiten. Mit Ihrer Photovoltaikanlage sorgen Sie also auch noch für Arbeitsplätze in Ihrer Region.

Für die Beantwortung von Fragen zu Technik oder zu Angeboten können Sie gerne anfragen.

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Über Alois G. Auinger

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