Das Land Tirol möchte den Eigenversorgungsgrad von privaten Haushalten mit Sonnenstrom erhöhen und fördert daher ab 1. Juli 2016 den Einbau von intelligenten Steuerungssystemen und Batteriespeichern.
Die Förderung wird bis Ende 2017 laufen, soweit ausreichend Budgetmittel vorhanden sind. Frühzeitiges Ansuchen ist daher zweckmäßig.
Damit soll in privaten Haushalten der von Photovoltaikanlagen produzierte Strom zukünftig zu 60 Prozent selbst genutzt werden können, derzeit sind es rund 30 Prozent. Insgesamt gibt es aktuell in Tirol etwa 6.000 PV-Anlagen.
Wer, was und wie wird gefördert?
Diese Förderung des Landes Tirol können Sie bekommen, wenn Sie eine bestehende oder eine neu zu errichtende Photovoltaikanlage
- mit einem Steuerungssystem (Lastenmanagementsystem) ausrüsten
- oder mit einem Batteriespeicher (Litium-Ionen-Technologie) mit intelligenter Steuerung ausrüsten (Speicherförderung).
Die Förderung wird als verlorener Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der Nettokosten ausgezahlt.
- Maximal 500 Euro für Steuerungssystem
- Maximal 1.000 Euro pro kWh Batteriespeicherkapazität, max. 3 kWh Speicherkapazität pro Anlage
Voraussetzung für die Batteriespeicherförderung ist jedenfalls, dass Sie die Anlage mit einem intelligenten Steuerungssystem ausstatten.
Die maximal mögliche Förderung beträgt 3.500 Euro: 3 x 1.000 Euro für den Batteriespeicher + 1 x 500 Euro für das Steuerungssystem.
Photovoltaik-Rechner und Ökostrom-Einspeisungstarife
TIPP: Mit dem PV-Tool der Österreichischen Energieagentur können Sie selbst rasch abschätzen, wie wirtschaftlich eine Photovoltaikanlage bei Neubau oder Sanierung für Sie ist. Hier können Sie die Excel-Datei (xls) downloaden.
Bei der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG finden Sie die aktuellen Einspeisetarife für Strom aus Photovoltaikanlagen.
Wer profitiert von der Tiroler Speicherförderung?
Kurz gesagt: Alle, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.
Natürlich profitiert jeder einzelne Haushalt, der mit einer Photovoltaikanlage selbst Strom erzeugt, Überschussstrom in einer eigenen Batterie speichert und erst bei Bedarf abruft, zum Beispiel in der Nacht. Mit jeder selbst erzeugten und verbrauchten kWh Strom wird seine Stromrechnung niedriger.
Wird mehr selbst erzeugter Strom im eigenen Haushalt genutzt, muss weniger Strom über das Leitungsnetz vom Energieversorungsunternehmen (EVU) bezogen werden. Damit müssen das Leitungsnetz und Großspeichersysteme wie Pumpspeicherkraftwerke samt dazu gehörenden Steuerungssystemen weniger stark ausgebaut werden, als ohne Eigenverbrauch. Von dieser Ersparnis bei den Netzkosten profitieren alle VerbraucherInnen.
Wie funktioniert die Steuerung eines Smart Homes?
Ein vereinfachtes Beispiel: Schaltet ein Haushalt bestimmte Verbraucher genau dann ein, wenn ausreichend Sonnenstrom produziert wird, muss weniger Überschussstrom in das Netz oder in den eigenen Batteriespeicher eingespeist werden.
Beispielsweise läuft die Waschmaschine während des Tages automatisch an, wenn das Smart Home-System die größte Produktion von Sonnenstrom an die Waschmaschine meldet. Als BewohnerIn befüllt man am Morgen die Waschmaschine, den Rest erledigt die automatische Steuerung.
Links
- Land Tirol
Website | facebook | Twitter | YouTube | Photovoltaik-Förderung zur Erhöhung des Eigenverbrauchsgrades, Aussendung
- Klima- und Energiefonds
Website | Twitter | YouTube | Photovoltaik Fibel | Bundesförderung für Photovoltaik-Anlagen
- klimaaktiv
Website | facebook | Twitter | Photovoltaik-Rechner (xls-Datei)zur Wirtschaftlichkeits-Abschätzung
- Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG)
- Was kostet eine kWh Strom? E-Control
- Förderrichtlinien und Formulare, ab Ende Juni 2016 verfügbar, Land Tirol
Alternativer Download:
- Richtlinie zur Förderung intelligenter Stromspeichersysteme für Photovoltaikanlagen [PDF]
- Antragsformular Förderung Intelligente Stromspeichersysteme für Photovoltaikanlagen [PDF]
Bildnachweis: © dispotech.info auinger