Götzis: Wohnbau-Pläne sorgen für Zündstoff. ORF

Götzis: Wohnbau-Pläne sorgen für Zündstoff. ORF

Verdichteter Wohnbau soll auch in der Vorarlberger Gemeinde Götzis helfen, leistbaren Wohnraum für die vielen Wohnungssuchenden zu schaffen.

Auf dem Parkplatz des ehemaligen Vorarlberger Wirtschaftsparks soll eine Wohnanlage mit mehrgeschoßigen Häusern gebaut werden, eines davon mit sieben Stockwerken.

AnrainerInnen haben sich in der Plattform Gegenwind Götzis organisiert. Sie beklagen, es würde "zu viel, zu groß und zu hoch" gebaut.

In einigen Wochen soll es eine weitere BürgerInnenversammlung geben, um eine einvernehmliche Vorgehensweise zu finden.

 

Kommentar

Leistbare Wohnungen schaffen? Ja, aber bitte nicht in meiner Nachbarschaft. Oder ist die Situation vor Ort doch nicht so einfach zu beschreiben? Diese und ähnliche Gedanken beschleichen mich, wenn ich von Protesten gegen Wohnbauvorhaben lese.

Solche Proteste kommen naturgemäß von Menschen, die Wohnungen haben, vor allem von AnrainerInnen. Die späteren BewohnerInnen solcher geplanten Wohnquartiere können sich noch nicht zu Wort melden, weil sie noch gar nicht wissen können, ob sie später einmal in diesen kritisierten Wohnanlagen wohnen werden. Daher sind sie auch noch keine Gemeinschaft, die sich organisieren könnte, um eigene Wünsche und Vorstellungen an die planenden Bauträger und Gemeinden zu richten.

Umso größer ist die Verantwortung jener Institutionen, die in diesem Projektstadium darüber beraten, planen und entscheiden, wie ein Wohnquartier aussehen soll. Wenn sich AnrainerInnen einmischen, ist das zwar unbequem, aber oft ein wichtiges Regulativ, um ungebremste Gewinnmaximierung von Wirtschaftsunternehmen auf Kosten der Lebensqualität von AnrainerInnen und späteren BewohnerInnen zu bremsen.

Umgekehrt darf dieses Einmischen aber auch nicht zur bloßen Besitzstandswahrung für einen schönen Panoramablick oder eine grüne Wiese vor der Haustür verkommen. Eine Schlüsselrolle kommt daher der Raumordnung und der Stadtplanung zu. Diese sollten bereits vor Beginn von behördlichen Bauverfahren mit AnrainerInnen reden, informieren und Anregungen ernst nehmen. Das würde auch den Projektbetreibern helfen, Planungskosten zu sparen und die Projektlaufzeiten zu verkürzen.

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Bildnachweis: WolfgangS/Wikipedia CC 3.0

  

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